Samstag, 7. November 2015

Verhütung der Ausbeutung der Umwelt bei Kriegen und bewaffneten Konflikten



Ein Thema, das die internationale Gemeinschaft zurzeit besonders beschäftigt sind Kriege und bewaffnete Konflikte. Nicht nur Menschen sind Opfer von Kriegen, sondern auch die Umwelt leidet unter kriegerischen Auseinandersetzungen und das wird oft vergessen.

Brunnen und Ackerland werden verschmutzt, Agrarfrüchte und Wälder vernichtet und Tiere kommen ums Leben.

Die UNO-Vollversammlung hat 2001 wegen dieser Probleme den 6. November zum Welttag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt bei Kriegen und bewaffneten Konflikten ernannt. 

Die Gefährdung der Umwelt durch kriegerische Auseinandersetzungen geht über die Grenzen der kriegsführenden Länder hinaus und nicht nur die heutige sondern auch die kommenden Generationen haben unter den Schäden zu leiden. 


Die Umweltschäden durch Kriege sind groß, dies insbesondere im modernen Zeitalter, wo ganz andere Kriege als früher geführt werden. Es werden andere Waffen mit viel größeren Auswirkungen eingesetzt. Die chemischen, atomaren und biologischen Waffen richten in der Umwelt großen Schaden an. Die zahlreichen Konflikte und Kriege im 20. Jahrhundert und zu Beginn des neuen Jahrtausends haben nicht nur unerfreulich das Leben der Menschen nachhaltig beeinflusst, sondern sie haben der Umwelt und den Ressourcen in der Natur schwer geschadet. Eines der größten Beispiele für die Vernichtung von Lebensräumen haben wir beim Vietnamkrieg vorliegen. 

Die USA haben am 4. August 1964 unter falschen Vorwänden den Vietnamkrieg begonnen, mit dem sie in Wirklichkeit für ihre Herrschaft in der Region sorgen und die Unabhängigkeit Vietnams verhindern wollten. Diesem Krieg fielen mehr als 4 Millionen Menschen zum Opfer. Die USA haben in Vietnam Agent Orange eingesetzt. Die Folge war, dass Tausende Säuglinge mit schweren Behinderungen in diesem Land auf die Welt kamen. Im Kampf gegen den Vietkong benutzte die US-Armee circa zwei Millionen Fässer von diesem giftigen Stoff zur Entlaubung von Wäldern und Zerstörung von Nutzpflanzen. Nach neuesten Forschungen versprühte sie 80 Millionen Liter toxischer Chemikalien über Vietnam. Die Wirkung ist auch nach vielen Jahren verblieben und einige Gebiete konnten bislang nicht wieder nutzbar gemacht werden. Die Zerstörung ist so groß dass ein Autor der Le Monde Diplomatique 2002 den Vietnamkrieg den größten ökologischen Krieg in der Geschichte der Menschheit nannte. 

Mit einem weiteren Beispiel für die absichtliche Zerstörung des Ökosystems aus politischen und militärischen Gründen haben wir es bei dem Krieg zu tun, den der irakische von Ost und West unterstützte Ex-Diktator Saddam dem Iran aufzwang. 

Saddam betrieb in einem wichtigen Teil der zentralen und südlichen Gebiete des Zweistromlandes die Politik der verbrannten Erde. Er befahl seiner Armee das Gebiet Hur al Adim und die dort befindlichen Schilfgebiete vollständig niederbrennen zu lassen. Durch die Zerstörung des Ökosystems in der Region vernichtete er für immer die Bleibe für Zugvögel an den zentral- und südlich gelegenen irakischen Binnengewässern. Er vernichtete - angeblich zur Aufstellung von Hindernissen gegenüber dem Iran - mehr als 15 Millionen Dattelpalmen in den südirakischen Provinzen. Auch Weideland und Ackerflächen insbesondere für die Sommersaat der irakischen Bauern wurden Opfer dieser Zerstörungspolitik. Insbesondere in der Provinz Basra und im Grenzstreifen dieser Provinz mit Iran wurden ganze Dattelhaine vernichtet und anstelle der Bäume wurden Minen verlegt.

Dazu kam die tägliche Verschmutzung der Flüsse in Süd- und Zentralirak


Während dieses Krieges sind neben Abwässern der Wohngebiete alle möglichen gefährlichen chemischen Stoffe von den verrotteten Fabrikanlagen Iraks insbesondere der Erdölindustrie in den Euphrat und Tigris geflossen und es wundert nicht, dass es in den Gewässern vor Hafenstadt Basra große Öl-, und Diesel und Petroleumflecken gibt.

Die Schädigung des Ökosystems während des Krieges hat sich weitgehend negativ auf das Leben der Bevölkerung im Irak ausgewirkt. Sie hat langfristige Folgen, wie die Verschmutzung und Partikelbelastung der Luft. Von dieser Partikelbelastung werden auch Städte in Iran und in anderen angrenzenden Länder betroffen. 

Fast immer wird im Zusammenhang mit den ökologischen Auswirkungen von Kriegen auf den Kuwaitkrieg hingewiesen. Kaum jemand wird die Bilder von den brennenden Bohrlöchern und dem Qualm und Flammen vergessen haben. Während des Kuwait-Krieges 1991 wurden 700 Bohrbrunnen absichtlich in Brand gesteckt, Wasserressourcen und Meeresteile kontaminiert und die Luft verpestet. Nach diesem Krieg stieg die jährliche Sterberate in diesem Land um 10 Prozent. Es war in gewisser Weise ein Glück, dass 4 Millionen Tonnen Rauch und Schwefel in eine Höhe von 5000 m hochstiegen, denn anderenfalls hätte es schlimme Folgen für das Klima, insbesondere in der Region gehabt. 

Ein dicker Teer- und Ölteppich bedeckte hunderte Kilometer der Küsten des Persischen Golfes und verursachte nach einigen Berichten den Tod von mindestens 30 Tausend Seevögeln.

Der allseitige Angriff des zionistischen Regimes auf Südlibanon im Jahre 2006 war ebenso ein Krieg, der die natürlichen Quellen und die Ökologie eines Landes einer schweren Verschmutzung ausgesetzt hat. Das zionistische Regime griff aus der Luft ein Stromkraftwerk 20 km südlich von Beirut an und verursachte den größten Ölausfluss im Osten des Mittelmeers. Circa 15 Tausend Tonnen Schweröl kontaminierten das Meer und 150 km der syrischen und libanesischen Küstenlinie.

Die dadurch entstandene Meeresverschmutzung bereitete den Fischern große Schäden und führte zu einem starken Rückgang des Fremdenverkehrs. Bei diesem Angriff des zionistischen Regimes, verbrannten 5 Tausend Tonnen Erdöl in diesem Kraftwerk und verschmutzten die Luft. Die negativen Folgen der Libanonoffensive des zionistischen Regimes für die Umwelt sind so schwerwiegend gewesen, dass sie erst nach vielen Jahren wieder behoben sein werden. 

Natürlich begnügten sich die Zionisten nicht mit diesem Kriegsverbrechen. Sie haben auch bei ihren verheerenden Offensiven auf den Gazastreifen der Umwelt in dieser Region schwere Schäden zugefügt. Ein deutliches Beispiel kam bei der 22-tägigen Gaza-Offensive 2008 vor. 

Das zionistische Besatzerregime hat inzwischen zugegeben, dass es beim 22-Tage-Gazakrieg Waffen eingesetzt hat, die weißen Phosphor und abgeschwächtes Uran enthalten. Diese Waffen haben der Bevölkerung und der Umwelt in der Region großen Schaden zugefügt.

Wenn Phosphor-Kugeln auf der Erde aufschlagen, verwandeln sie sich in hundert kleinere Kugeln und verteilen sich bis in einem Umkreis von 45 m, wobei alles in der Umgebung verbrennt und die gesamte Umgebung kontaminiert wird. Das Gas von phosphorhaltigen Geschossen verschmutzt die Luft und greift die Atemorgane und das Nervensystem an. Besonders gefährdet sind dabei Kinder und ältere Menschen. Bei der 22-Tage Offensive Tel Avivs auf Gaza sind auch Phosphorkugeln in die Gewässer gelangt und haben die Fische, welche zu den Nahrungsquellen der lokalen Bevölkerung gehören, vergiftet. 

Im Gefolge all dieser Ereignisse hat die Zahl der Länder, welche das Umweltprogramm der UNO um eine Überprüfung der Umwelt nach dem Krieg gebeten haben, zugenommen.

Dies zeigt vor allen Dingen dass die schwere Umweltkrise eine universale Angelegenheit ist, denn Kriege können in wenigen Minuten das, was Generationen im Laufe von vielen Jahren erreicht haben, zerstören.

Laut Bericht der UNO hat es alleine im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhundert 118 bewaffnete Konflikte auf der Welt gegeben. Das Resultat waren 6 Millionen Flüchtlinge und zahlreiche negative Folgen für die Bevölkerung und Umwelt. Zu den grenzüberschreitenden Folgen dieser Konflikte gehörten Migration, Zunahme ansteckender Krankheiten, Hungersnot sowie Dürre aufgrund falscher Verwaltung des Wasserhaushaltes.

Unterdessen sind gemäß den Vertragsurkunden der UNO die Konfliktparteien verpflichtet, internationale Gesetze und Vereinbarungen wie die Genfer Konventionen zu beachten. Unter diese Vereinbarungen fällt auch das Verbot der absichtlichen Vernichtung von landwirtschaftlichen Anbauflächen. Doch das Ausmaß der Schäden, die der Umwelt in den letzten Jahrzehnten durch Kriege zugefügt wurden, zeugt davon, dass die bisherigen Vereinbarungen missachtet wurden. Daher ist es gemäß UN-Verantwortlichen an der Zeit, dass die internationalen Vereinbarungen hinsichtlich Krieg und bewaffneter Konflikte, sowie der absichtlich und unbeabsichtigt der Umwelt zugefügten Schäden und Garantien für den Schutz der Umwelt erneut überprüft werden.

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