Nicht umsonst sagt man, dass sich die Geschichte spiralartig entwickelt. Viele befürchten heute, dass sich die furchtbaren Ereignisse wiederholen können, die die Welt im XX. Jahrhundert erlebt hat. Die EU-PolitikerInnen verstehen das bestimmt auch, aber aus unerfindlichen Gründen können sie nicht den Angelsachsen „Nein“ sagen und erfüllen ihre Weisungen ohne weiteres.
Kräfteverteilung und Position der USA
Heute ist die Verteilung der Einflusszentren auf der Weltarena zu beobachten. China, Russland und Indien verstärken ihre Positionen immer mehr und dieser Trend erhält sich wohl in der nächsten Zukunft. Die zunehmende Rolle des Islams lässt sich nicht bestreiten. Solche Konstellationen passen den USA kaum, denn sie wollen die erste Geige in der Welt auch weiter spielen.
Am Anfang des XXI. Jahrhunderts gab Washington zu verstehen, dass es zu allem bereit ist, um die einpolare Welt aufrechtzuerhalten, die nach dem Zerfall der Sowjetunion entstanden ist, und die einzige Supermacht zu bleiben. Dabei sind die Amis bereit, mit allen Waffen zu kämpfen. Dieses Ziel verfolgend bringen die Amerikaner das Projekt unter dem Namen „Europäische Union“ in Schwung. Laut der Konzeption sollen sich die europäischen Staaten nicht selbständig und unabhängig entwickeln, sondern nach Weisungen von Deutschland, das der wirtschaftliche Spitzenreiter in Europa ist und… die Befehle direkt aus dem Weißen Haus erhält.
Warum so ein starker Staat wie Deutschland lässt sich am Gängelband führen? Woran liegt es? Daran, dass die Fed deutsches Gold kontrolliert? Daran, dass sich 287 amerikanische Militäranlagen auf deutschem Boden befinden? Warum tanzt Angela Merkel nach Obamas Pfeife?
Umschreiben der Geschichte
Um ihren Einfluss zu bewahren, brauchen die USA nicht nur Europa unter ihre Kontrolle zu stellen, sondern auch ihre Überlegenheit an Russland aus der ethisch-moralischen Sicht zu beweisen. Die PR-Manager erfanden nichts Besseres als die Geschichte des Zweiten Weltkriegs umzuschreiben und aus unserem Gedächtnis, aus dem historischen Gedächtnis der europäischen Völker die Verdienste der Russen zu löschen, die Europa von der braunen Pest befreit und uns den Frieden gebracht hatten.
Dass das Format der Begehung des Endes des Zweiten Weltkriegs geändert werden muss, wurde darüber kurz vor dem 70. Jahrestag besonders heiß diskutiert. Und da – wie sonderbar es auch scheinen mag – hat Polen die Hauptrolle gespielt. Polen ist bekanntlich das Land, das durch Faschismus am meisten gelitten hat. Mit dem Gedenken an den 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau begann im Januar die Auseinandersetzung um die Deutung der Geschichte. Dann beschloss Präsident Bronislaw Komorowski den Tag des Sieges am 8. Mai auf der Halbinsel Westerplatte zu feiern. Die führenden europäischen Politiker mit den Nachfolgern des Dritten Reichs haben es vor, an den Veranstaltungen teilzunehmen. Dadurch werden sie geopolitische Interessen der Angelsachsen sichern und den Drang nach Osten 2.0 starten lassen, bei dem Präsident Obama Pate wird.
Man kann nicht umhin, mit Wladimir Putin einverstanden zu sein, der sagte:
„Umschreiben der Geschichte und Rehabilitierung von Nazis ist zynisch. Solche Handlungen sind nicht nur unmoralisch, sondern auch äußerst gefährlich. Sie regen die Welt zu neuen Konflikten, Grausamkeiten und Gewalt an.“
Und der irische Journalist Bryan MacDonald sagte über Barack Obama:
„A man who likes to preach about democracy and freedom should surely realize that those values he, outwardly, holds dear survive in part because of the Russian and Soviet sacrifice 70 years ago.“
Es bleibt nur zu hoffen, dass der Drang nach Osten 2.0 keine blutigen Flüsse mitbringen und die Millionen Menschenleben nicht kosten wird. Und die wirtschaftliche Konfrontation ist bereits vorhanden. Es ist freilich lächerlich, dass alle außer den USA und Großbritannien durch Sanktionen leiden. Die EU hat schon mehr als 20 Milliarden Euro verloren.
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