Freitag, 8. Mai 2015

Die Nachtwölfe triumphieren mitten in Berlin


BERLIN-KARLSHORST

Die Bundesregierung wollte die Putin-Rocker stoppen, doch die "Nachtwölfe" haben ihre Motorradtour nach Berlin gerichtlich durchgesetzt. Am Freitagmorgen rollten die 30 Männer, unter ihnen auch Sympathisanten aus Deutschland, in Berlin-Karlshorst ein, mit klingonengleichen Lederkutten bekleidet. Einige Passanten begrüßten die Russen-Rocker herzlich.

Am Vormittag ging es in das deutsch-russische Museum in Berlin-Karlshorst. Dort posierten die Rocker triumphierend auf einem historischen Panzer der Sowjet-Armee. Zuvor hatte das Museum die Rocker willkommen geheißen, solange sie sich "an die Regeln halten" (Berliner KURIER berichtete).

Das taten sie. Die "Nachtwölfe“ gedachten der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg, legten rote Nelken in dem Karlshorster Museum nieder, wo die deutsche Militärführung in der Nacht zum 9. Mai 1945 die Kapitulationsurkunde unterzeichnet hatte. Die Rocker knieten in Reihe vor einem Gedenkstein nieder. Anschließend besuchten sie die Ausstellung in dem Museum. Die "Nachtwölfe" wollen mit ihrer Motorradtour an den Sieg der Sowjetunion vor 70 Jahren über die Nazi-Herrschaft erinnern - auf ihren Motorrädern fahren sie den Vormarsch-Kurs der Roten Armee 1945 ab.

Am Rande des Museum-Besuchs kritisierten sie scharf das Einreiseverbot gegen einige ihrer Clubmitglieder nach Deutschland:. „Das empört uns“, so einer der Rocker. Die Biker seien nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin geschickt worden, sondern von ihrem Anführer, Alexander Saldostanow, der als Freund Putins gilt.

Am Samstag wollen die „Nachtwölfe“ nach eigenen Angaben an den sowjetischen Ehrenmalen im Treptower Park und im Tiergarten an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren erinnern. Die Fahrt aus Anlass des 70. Jahrestages des Kriegsendes war am 25. April in Moskau gestartet und soll am 9. Mai enden. Russland begeht dann den Tag des Sieges über Hitlerdeutschland. JSt/dpa

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