Ein Artikel von n-tv
In der sächsischen Stadt Leipzig demonstrieren am Nachmittag gut 130 Rechte. Gegen den Aufmarsch protestieren mehr als 1000 Menschen. Dabei kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Vermummte warfen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper. Die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die Krawallmacher vor. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden Polizisten aus einer Menge von etwa 1000 Menschen heraus "massiv" angegriffen. Ein Polizeisprecher sagte, die Beamten hätten es mit "etwa tausend gewaltbereiten Linksautonomen" zu tun. Es habe Verletzte gegeben. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam - darunter den Jenaer Stadtpfarrer Lothar König.
Der Vater der Linke-Abgeordneten Katharina König hatte sich laut MDR an einer Sitzblockade beteiligt. Zudem ist nach Angaben der Tochter ein Lautsprecherwagen der Jungen Gemeinde aus der Saale-Stadt in Thüringen beschlagnahmt worden. Laut Polizei wird ihm unter anderem Landfriedensbruch vorgeworfen. Außerdem habe er sich Beamten widersetzt.
Gegen König war erst 2014 ein Verfahren nach Zahlung einer Buße eingestellt worden. Die Dresdener Behörden hatten ihm vorgeworfen, während der Protestaktion am 19. Februar 2011 unter anderem zur Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben.
Brandanschläge in der Nacht
Eine Bushaltestelle ging zu Bruch, Müllcontainer gingen in Flammen auf. Selbst die Feuerwehr sei angegriffen worden, twitterte die Polizei. Die Polizei sprach von einer bedrohlichen Stimmung in der Leipziger Südvorstadt. Glascontainer seien umgeworfen worden. Das Gewaltpotenzial sei hoch. Auch wenn die Kundgebung der Rechten inzwischen beendet sei, werde der Einsatz voraussichtlich noch einige Stunden dauern, hieß es.
In den beiden Stadtteilen Südvorstadt und Connewitz gab es am Nachmittag eine Demonstration von Rechtsextremisten. Dazu seien weit weniger Teilnehmer gekommen als die angemeldeten 200, so die Polizei. Außerdem waren mehrere Gegenveranstaltungen angemeldet. Die Polizei war mit einem Großaufgebot und Verstärkung aus anderen Bundesländern vor Ort.
Ursprünglich wollten die Neonazis durch den eher link-alternativ geprägten Stadtteil Connewitz marschieren. Dies wurde vom Ordnungsamt verweigert, weil dort ein Weihnachtskonzert und ein alternativer Weihnachtsmarkt stattfanden. Zuvor hatte die Polizei die drei Demonstrationen von Vertretern des rechten Spektrums - darunter Thügida - zu einer Veranstaltung zusammengefasst. Das Bündnis Durchgezählt sprach von etwa 130 Teilnehmern.
Bereits in den Morgenstunden hatten Unbekannte mehrere Brände in der sächsischen Stadt gelegt. In den Stadtteilen Südvorstadt und Connewitz brannten an mehreren Stellen Autoreifen sowie Container, wie eine Polizeisprecherin sagte. Außerdem sei auf einem Fabrikdach ein Lagerfeuer entzündet worden.
Quelle: n-tv.de , jwu/dpa/AFP
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