Aiman Mazyek, Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, glaubt, dass der Krieg gegen den Terror nur noch mehr Terror hervorbringe. Um den IS zu stoppen, müssten andere Maßnahmen ergriffen werden.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland hat den beschlossenen Syrien-Einsatz der Bundeswehr als falsches Rezept im Kampf gegen den Terrorismus kritisiert. Die Rezeptur "Krieg gegen den Terror" habe schon in der Vergangenheit versagt, sagte Aiman Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung“. "Heute wissen wir umso mehr, dass Krieg gegen Terror nur noch mehr Terror hervorbringt, das heißt, aus Al-Kaida wurde IS, und was kommt als Nächstes?"
Mazyek: Waffenlieferungen müssen gestoppt werden
Die beste und stärkste Waffe gegen den Terror sei es, Waffenlieferungen zu stoppen, die Regionalmächte an den Verhandlungstisch zu zwingen und durch ein starkes Versöhnungs- und Friedenskonzept eine Perspektive des Lebens und nicht des Elends und Krieges herbeizuführen. "Damit trocknen wir Terror und Diktatur weltweit am besten aus", sagte er.
Mazyek bezeichnete das Entstehen der Dschihadistenmilizen Islamischer Staat und Al-Kaida als „Ergebnis einer völlig falsch gelaufenen Kriegspolitik". Diese Politik sei einer der Gründe dafür, dass es heute "solche absolut perversen und extremistischen Ausformungen von mutmaßlichen Muslimen" gebe, sagte der ZMD-Vorsitzende mit Hinweis auf den Irak-Krieg. Sein Fazit lautet: "Wir haben Krieg gesät, und es sind Flüchtlinge und Terror gekommen."
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