Israel verfolgt im besetzten Westjordanland seit vielen Jahren mit der Ausbeutung von Bodenschätzen auch harte Wirtschaftsinteressen. Dabei geht es seit einiger Zeit nicht mehr nur um Ackerland, Wasser, Mineralien und Baustoffe, sondern auch um ein Ölfeld im Grenzgebiet zwischen Israel und Palästina - eine Quelle großen Reichtums, zur Zeit aber nur ausgebeutet von der Ölindustrie Israels.
Über ein halbes Jahr lang haben sich unsere Reporter um eine Dreherlaubnis bei der Firma Givot Olam bemüht: Die errichtete ihre Bohrtürme gut 100 Meter entfernt von den Palästinensergebieten. Palästinensische Geologen behaupten nun, 85 Prozent des Ölfeldes das Israel anzapft, läge auf ihrer Seite. Diese Vorwürfe wollten wir nicht unkommentiert im Raum stehen lassen – doch nach vielem hin und her, nach Zusagen für Interviews, die immer wieder in letzter Minute abgesagt wurden, verzichtet der israelische Ölförderer Givot Olam gänzlich und ohne nähere Begründung darauf, unsere Fragen zu beantworten. Kritische Rechtsanwälte in Israel halten es für illegal, das Israel dieses Öl ausschließlich zum Profit der eigenen Wirtschaft fördert und nennen den Raub von Naturstoffen generell ein Kriegsverbrechen. In der Westbank liegt nach Schätzungen Rohöl im Wert von 255 Milliarden Dollar, vor der Küste Gazas Gas im Wert von einer halben Milliarde Dollar. Seit 20 Jahren dokumentiert Dror Etkes von der israelischen Friedensbewegung die Beziehungen zwischen Siedlungspolitik und Wirtschaft. Mit unseren Reportern bemüht er sich, die Systematik zu analysieren, mit der Israel die Ausbeutung von Bodenschätzen in Palästina nur zum eigenen Vorteil betreibt.
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