Bild: Flickr / BullionVault CC-BY-ND 2.0 |
Dass China ein großes Faible für Gold hat, ist allgemein bekannt. Auch Russlands Zentralbank vertraut mehr auf das Edelmetall denn auf den Dollar. Damit scheinen sie sich auf einen Zerfall des Dollar-Imperiums vorzubereiten – oder diesen sogar in die Wege zu leiten.
Von Marco Maier / Contra Magazin
Die zunehmende Abwicklung von Auslandsgeschäften in Landeswährung, die Etablierung alternativer Strukturen zu Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF), sowie der Fokus auf Gold bei den Währungsreserven sprechen eine klare Sprache: Das globale Fundament der Dollar-Stärke soll unterminiert werden.
Zwar hat insbesondere die Volksrepublik China wohl noch die weltweit größten Dollarbestände in den Büchern stehen, doch die zunehmende Investitionstätigkeit – die eben mit diesen Dollars bezahlt werden – sollen diese Abhängigkeit von der derzeitigen Weltleitwährung in den nächsten Jahren drastisch verringern. Ebenso gilt als gesichert, dass Peking an der Etablierung eines "Gold-Yuan" arbeitet.
Ein ähnliches Unterfangen läuft derzeit in Russland. So hortet die russische Zentralbank immer mehr Gold, während die Dollarreserven immer weiter abgebaut werden. So wenig wie möglich – so viel wie nötig, dies scheint derzeit die Devise in Moskau zu sein, was die US-Währung anbelangt. Auch hier spielt der Gedanke der Schaffung eines "Gold-Rubels" durchaus eine gewichtige Rolle.
Sowohl in Peking als auch in Moskau ist man sich dessen bewusst, dass das Dollar-Imperium mit einem Ablaufdatum versehen ist. Die massive Geldschwemme der Fed, welche nun auch von der EZB, der Bank of England und der Bank of Japan fortgeführt wird, sorgt ohnehin global für Beunruhigung. Diese Währungsblase muss früher oder später einfach platzen. Umso zukunftsweisender ist hier die Linie Russlands und Chinas, die scheinbar von dem "Fiat-Money" Abstand nehmen wollen.
Mit dieser Taktik über das Vertrauen der Menschen in den Geldwert können diese beiden Länder dafür sorgen, dass selbst die scheinbar übermächtigen Finanzmärkte von heute auf morgen kollabieren, weil die (faktisch wichtigeren) Realmärkte die ganzen Papierwährungen abzulehnen beginnen und eine weltweite Welle der Hyperinflation auslösen. Denn das einzige "Kapital" des aktuellen Währungssystems ist das Vertrauen der Menschen in den Wert des Geldes, welches von den privaten Banken faktisch aus dem Nichts erschaffen wird. Wenn dem die Russen und Chinesen jedoch feste Währungen – basierend auf echten Werten – gegenüberstellen, wird es nämlich für die "Luftgeldproduzenten" eng.
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