Ein finnisches Armee-Regiment bei einer Truppenübung. 900.000 Männer zwischen 20 und 60 Jahren wurden jetzt per Brief über ihren möglichen Einsatz informiert. |
Das finnische Verteidigungsministerium hat 900.000 Reservisten schriftlich darüber informiert, wie im Krisenfall vorzugehen sei. Das berichten lokale Medien und "Newsweek". In dem Brief würden die Männer zwischen 20 und 60 Jahren aufgefordert, ihre gültigen Personaldaten ans Militär zu schicken.
Der finnische Verteidigungsminister Carl Haglund widersprach jedoch Gerüchten, die Kampagne habe etwas mit dem Nachbarland Russland und der Ukraine-Krise zu tun. "Dieses Signal wollen wir Russland auch nicht senden", betonte er.
Dennoch scheint die Kampagne sehr aufwändig, da zusätzlich auch TV-Spots geschaltet wurden. "Wir müssen mit Ihnen reden", heißt es darin. Die Zuschauer werden daran erinnert, dass die Wehrpflicht eine "wichtige Stütze der finnischen Verteidigung" darstelle.
"Viele Reservisten sind daran interessiert, welche Rolle sie haben würden und sie sind motiviert ihren Teil zur Verteidigung dieses Landes beizutragen", sagte Haglund. Es sei daher richtig gewesen, ihnen dieses Schreiben zu übersenden.
Im vergangenen Jahr hatte der finnische Präsident Sauli Niinistö in einem Interview mit der "Washington Post" erklärt: "Wie haben eine lange Historie mit Russland - nicht immer friedlich. Deswegen ist nicht verwunderlich, dass wir alles genau beobachten und überdenken, was die Russen tun."
"Unterwasserziel" beschossen
Am Dienstag hatte das finnische Militär Warnbomben gegen ein "Unterwasserziel" vor Helsinki abgefeuert. Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund wachsender militärischer Anspannung zwischen den Finnen und dem angrenzenden Russland.
Nach Angaben der Marine wurde ein Unterwasser-Objekt zunächst am Montag und dann erneut am Dienstag entdeckt. Daraufhin seien Warnbomben, die etwa die Größe von Handgranaten haben, abgefeuert worden.
Die finnisch-russische Grenze ist 1340 Kilometer lang. Im Verlauf des vergangenen Jahres hatte sich Finnland zunehmend besorgt über militärische Aktivitäten des mächtigen Nachbarn im Grenzgebiet gezeigt.
ott
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